Theaterinszenierung über Flucht und Ankunft
Ein altes Kofferradio, ein Overheadprojektor, ein Berg aus Stühlen – weiße Laken darüber geworfen. Dies bildete die Kulisse für das 55-minütige Theaterstück „Die letzte O.“, das die 10. Klässer gebannt verfolgten. In „Die letzte O.“ vermischen sich historische Erläuterungen mit Spielszenen, Livelesungen aus einer Originalbiografie, Lichtinstallationen und Klangkulissen. So wird mosaikartig eine wahre Fluchtgeschichte am Ende des Zweiten Weltkriegs von Danzig nach Hamburg erzählt. Dabei hören die Schüler immer wieder kurze Auszüge aus Audiointerviews, in denen eine 92-jährige Großmutter ihrer Enkelin die eigene Lebensgeschichte erzählt. Die Enkelin ist Janina Sachsenmaier, deren Stückidee 2021 ein Stipendium im Programm „Junge Kunst und neue Wege“ des Bayerischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst erhalten hatte. Inzwischen zeigt die Theaterpädagogin mit ihrer Kollegin Julia Höhfeld ihre biografisch-dokumentarische Inszenierung regelmäßig an weiterführenden Schulen. Für Fragen der Jugendlichen, wie „Woher bekamen die Menschen nach dem Krieg das Essen?“ oder „Ist das echt Ihre Oma?“ nahmen sich die beiden jungen Frauen nach der Vorstellung in der interaktiven Nachbereitungsphase Zeit.
Für die Schüler der 10. Klassen war es eine spannende und für manchen völlig neue Erfahrung, die beiden Theaterpädagoginnen, die ihre Rollen sehr authentisch und überaus emotional spielten, zu erleben und vielleicht konnte ja bei manchem ein bisschen Interesse für diese Form des Kreativseins geweckt werden.
Hc